G’day! Wir haben das Gestüt in Bessiebelle verlassen und sind wieder auf dem Weg: Wir fahren 2 Tage entlang der Great Ocean Road und verbringen danach einen Tag in der Millionen-Metropole Melbourne.
Abschied aus Bessiebelle
Nachdem Marcel am Vorabend noch geholfen hat, ein Kälbchen auf die Welt zu holen, verabschieden wir uns nach dieser letzten, typischen Farm-Erfahrung aus Bessiebelle.
Ein letzter Blick am Morgen auf die Pferde, Kühe und das neue Kälbchen (das jetzt übrigens den Namen „Marcel“ trägt), dann steigen wir in unser vollgepacktes Auto, bedanken uns bei Jenny für die schöne Zeit und fahren los.
Auf zu neuen Abenteuern! 🙂
Die Great Ocean Road
Die Great Ocean Road startet ein bisschen hinter dem Ort Warrnambool, ca. 40 Minuten Fahrt von Bessiebelle entfernt.
Auf dieser (westlichen) Seite beginnt die Great Ocean Road mit einem Schild auf der linken Straßenseite. Ganz generell ist die Strecke und alle Sehenswürdigkeiten am Wegesrand sehr gut ausgeschildert. Man kann sich auch quasi nicht verfahren, denn es gibt nur eine Straße entlang der Küste.
Leider ist uns das Wetter dieses Mal nicht besonders hold und wir haben bewölkten Himmel mit gelegentlichem Regen.
Trotz schlechten Wetters staunen wir nicht schlecht, als wir das erste Mal an einem Parkplatz am Straßenrand halten und die steilen, felsigen Klippen der Küste sehen.
Es gibt so viele Stopps mit tollen Aussichten entlang dieses Stückchens der Great Ocean Road, dass wir schon fast keine Lust mehr haben, bei jeder Gelegenheit zu halten und zu schauen.
Trotzdem gibt es immer mal wieder einige Orte, die uns besonders beeindrucken.
So z.B. der Stopp „The Grotto“ mit einer kleinen Grotte, in die man hinabsteigen kann und einen tollen Blick aufs Meer hat, oder auch der Stopp „Loch Ard Gorge“, mit einem tollen Strand und einer geheimnisvollen Höhle.
Die 12 Apostel der Great Ocean Road
Und dann gibt es natürlich noch den wohl bekanntesten Stopp entlang der Great Ocean Road: Die 12 Apostel.
Die 12 Apostel, die eigentlich keine 12 Apostel sind.
Denn es sind Kalksteinsäulen, die vor der Küste aus dem Wasser ragen. Und mittlerweile sind es nicht mal mehr zwölf, sondern eher 5… oder so.
Im Vergleich zu den anderen Stopps ist der Parkplatz bei den zwölf Aposteln voll. Vielleicht liegt das daran, dass wir an einem Feiertag-Montag dort sind und viele Australier an diesem Tag Zeit haben, um sich einen ihrer Top-Sightseeing Spots anzuschauen.
Wie auch immer, wir bewundern die steilen Klippen, versuchen, die Kalksteinsäulen zu zählen (was kniffelig ist, weil man nicht weiß, was dazugehört und was nicht), machen ein paar Fotos und laufen wieder zurück zum Auto.
Bei Nieselregen macht Sightseeing nicht so viel Spaß… :/
Eine Nacht im Otway Nationalpark
Die Nacht verbringen wir auf einem kostenlosen Campingplatz mitten im Otway Nationalpark.
Warum Campingplatz?
Weil es in Victoria nicht legal ist, einfach irgendwo in seinem Auto zu schlafen. Und wir wollen keine 100 Dollar (oder mehr) für eine Nacht in einem Hotel / Hostel / AirBnB-Apartment zahlen.
Dieser „kostenlose Campingplatz“, der in der App Campermate markiert ist, scheint irgendwo im Dschungel zu liegen. Mitten im Dschungel. Und um dorthin zu kommen, müssen wir Dirt Road fahren. Mit unserem kleinen Auto…
Wir folgen einer schmalen, unbefestigten Straße zur Dämmerungszeit immer tiefer und tiefer in den dichten Dschungel hinein.
Der Campingplatz ist nicht ausgeschildert. Alles, was wir haben, ist Google Maps und die oben genannte App, die uns sagt, dass dieser kostenlose Campingplatz existiert.
Links und rechts von uns führt gelegentlich mal eine Straße ab, die ausschließlich für Fahrzeuge mit Allradantrieb geeignet ist. Immer wieder fragen wir uns „Wie sind wir hier bloß gelandet?!?“
Gerade noch am Meer und plötzlich im Regenwald.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde Fahrt durch das Dickicht erreichen wir den kostenlosen Campingplatz. Wirklich… irgendwo im Nirgendwo. Er existiert!
Handyempfang haben wir aber keinen. Und leicht regnen tut es auch.
Trotz der abgelegenen Lage ist tatsächlich noch ein anderes Auto dort. Ein Geländewagen. Und sein Besitzer ist ein Mann Ende vierzig, der nicht besonders gesprächig zu sein scheint.
Wir beschließen, erstmal ein wenig die Umgebung zu erkunden, bevor wir unser Auto bettfertig machen.
Und diese Erkundungstour lohnt sich! Keine 300 Meter von unserem Auto entfernt, mitten von sattgrünen Bäumen umgeben, ist einer der schönsten Dschungelflüsse, den wir je gesehen haben (leider hatten wir in dem Moment keine Kamera dabei).
Wir stehen eine Weile dort und lassen die unerwarteten Eindrücke auf uns wirken. Und erst als wir merken, dass es ziemlich dunkel wird, gehen wir zurück zum Auto und machen es bettfertig.
Das bedeutet genauer: Sitze zurück lehnen, Schlafsäcke ausrollen und Reisekissen bereit legen.
Dann bricht die Nacht ein und wir beide schlafen den Umständen entsprechend gut.
Am nächsten Morgen, nachdem wir die Schotterstraße wieder heile zurückgefahren sind, schauen wir uns noch ein paar andere Touristen-Spots im Otway-Nationalpark an und machen uns dann an die Weiterfahrt.
Die östliche Hälfte der Great Ocean Road
Die Strecke östlich des Otway-Nationalparks hat nicht mehr so steile Klippen, wie die westliche Seite, sondern besitzt viele kurvige Straßen direkt am Meer entlang.
Es gibt hier deutlich mehr Ortschaften und viele, viele Surfer. Marcel wird etwas neidisch und hofft, dass er bald mal wieder eine Gelegenheit zum Surfen findet. 🙂
Am östlichen Ende der Great Ocean Road, nahe der Stadt Torquay, wartet noch der „Memorial Arch“ – ein großer Bogen mit Aufschrift „Great Ocean Road“ über der Straße. Ansonsten haben wir von dieser Seite der Great Ocean Road nicht mehr allzu viel zu berichten.
Wir sehen zu, dass wir schnellstmögliches nach Melbourne kommen. Dort haben wir uns für eine Nacht eine AirBnB-Unterkunft gebucht.
1 Tag in Melbourne
Ja und so nutzen wir unsere AirBnB-Unterkunft in Melbourne erstmal, um nach der Nacht im Auto auszuschlafen und am nächsten Morgen frisch geduscht und hellwach ins Städte-Sightseeing zu starten.
Wir laufen gute fünf Stunden zu Fuß und mit der (im Stadtkern kostenlosen) Tram durch die Innenstadt und erkunden die Gebäude.
Melbourne scheint zwar eigentlich eine ganz interessante Stadt zu sein („Arty-Farty“, wie Bruce sagen würde), aber nach unserer Zeit in Bessiebelle und der Nacht im Dschungel trifft uns der Trubel der Millionen-Metropole ziemlich hart. So viele Autos, Geräusche, Gerüche und Menschen. Selbst im Stadtpark ist uns das fast alles ein bisschen viel und wir wollen eigentlich nur noch schnell wieder weg.
Nach ein paar Fotos und einem ordentlichen Mittagessen beim Vietnamesen (Yay!) beschließen wir am frühen Nachmittag, die Fahrt zu unserer nächsten Unterkunft anzutreten.
Wie es weiter geht
Unsere nächste Anlaufstelle ist wieder Freiwilligenarbeit bei einem ehemaligen Surfer, dessen Haus ca. anderthalb Stunden Fahrt südöstlich von Melbourne liegt.
Welche „Überraschung“ wir hier erstmal erlebten und warum manche Dinge ganz anders wirken, wenn man erstmal die Hintergründe kennt, folgt dann wahrscheinlich im nächsten Beitrag. 😀
Bis dahin gibt es noch ein kurzes Video mit den Eindrücken des Roadtrips. Wir senden viele liebe Grüße!
2 Gedanken zu „3 Tage Great Ocean Road und Sightseeing in Melbourne“
Wir haben ja über Alles schon gesprochen am Teflon, aber aufgeschrieben ist das doch noch mal ganz was anderes. 😉 Wirklich toll
Danke für deine Nachricht, Papa. ♥
Ja, am Telefon kann man die Dinge genauer erzählen, aber im Blog hat man alles in Struktur & mit Bildern. Hat beides seine Vorteile. 🙂